Wenn die Wände der Zellenbüros fallen sollen, um die Kommunikation im Team zu verbessern und die Büroräume moderner zu gestalten, erzählen mir Mitarbeiter bei meinen Kunden, dass sie jetzt ein Großraumbüro bekommen. Dies wird verbunden mit verschiedenen Unmutsbekundungen, dass man jetzt in die 70er Jahre wieder zurück verfällt und es ja schon früher schlimm war, in diesen Büros zu arbeiten, es also jetzt zu einer Verschlechterung kommt.
Wenn ich nachfrage, wie viele Mitarbeiter zukünftig in diesem “Großraumbüro” sitzen sollen, erhalte ich oft die Antwort, dass die ganze Abteilung mit 20 Mitarbeitern in diesem neuen offenen Büro zusammensitzt.
In diesen Situationen fühle ich mich immer dazu aufgerufen für Klarheit zu sorgen:
Als Großraumbüros werden organisatorische und räumliche Einheiten bezeichnet, die über eine Grundfläche von mindestens 400 qm verfügen.
Oft ist es ein ganzes Geschoss mit einer Raumtiefe von 20 bis 30 Metern, indem mehrere Hundert Mitarbeiter untergebracht werden.
Die Schreibtische sind in Gruppen angeordnet und werden mit Stellwänden und Schränken getrennt.
Einerseits bietet das Großraumbüro eine hohe Flexibilität bei der Gruppierung der Arbeitsplätze, andererseits ist es auch starr, da jedem Mitarbeiter ein Schreibtisch fest zugeordnet ist.
Vorteile
- Zusammenarbeit in Teams und Arbeitsgruppen möglich
- Flexibilität bei der Organisation der Arbeit
- Flexibles Umgestalten der Bürofläche möglich
Nachteile
- hoher Geräuschpegel
- fehlendes Tageslicht bei vielen Arbeitsplätzen, sodass auch bei Sonnenschein mit künstlichem Licht gearbeitet werden muss
- hoher Aufwand für Klimatisierung
- erhöhte Anforderungen an den Brandschutz
- leere Arbeitsplätze bei Krankheit, Urlaub und Homeoffice
Bei den Planungen, von denen mir die Mitarbeiter erzählt haben, handelt es sich wahrscheinlich um ein Kombi-Büro oder Open Space, die ich in den nächsten Blog-Artikeln genauer vorstellen werde.
Fazit
Großraumbüros gehören immer mehr der Vergangenheit an. Ich habe selbst Anfang der 1990er-Jahre in einem Großraumbüro gearbeitet und kann aus eigener Erfahrung bestätigen, dass der Geräuschpegel und die Raumtemperatur ein großes Problem waren. Außerdem war mir ein hoher Krankenstand aufgefallen und die Konzentrationsfähigkeit ließ am Nachmittag stark nach. Lag das an der Klimaanlage?
Meike Kranz ist seit 2006 als Expertin für Büroorganisation tätig und hat seitdem in firmeninternen Seminaren und Online-Kursen mit großem Erfolg bereits über 1000 Teilnehmern gezeigt, wie sie effizienter und effektiver arbeiten können. In praxisnahen und sofort umsetzbaren Tipps zeigt sie, wie man sich in Papier- und Dateiablage, E-Mail-Bearbeitung und täglichen Arbeits-Prozessen perfekt organisiert und dadurch bis zu 50% Zeit einsparen kann.
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