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Dos und Don’ts eines guten Zeitmanagements

Stress, Überstunden, zu wenig Zeit für alle Aufgaben. Ein besseres Zeitmanagement soll helfen. Aber es gibt kein allgemein gültiges Erfolgsrezept, sondern viele Zeitmanagement-Methoden und jeder muss die für sich passenden finden. Einen Überblick der 12 wichtigsten Dos und Don’ts eines guten Zeitmanagements gebe ich Ihnen in diesem Artikel.

Do: Zeitprotokoll führen

Wissen Sie eigentlich, womit Sie Ihre Arbeitszeit verbringen? Sie denken jetzt „Mit Arbeit natürlich!“?

Ja, auch. Aber nicht nur.

Stattdessen gibt es viele Unterbrechungen und Störungen, die Sie davon abhalten, Ihre Arbeit effizient zu erledigen. Daher empfehle ich Ihnen, regelmäßig ein Zeitprotokoll zu führen. Hier schreiben Sie auf, wie lange Sie für eine Tätigkeit benötigt haben und welche Störungen es wann gab. Wenn Sie Ihre Zeitfresser kennen, können Sie im nächsten Schritt Maßnahmen einleiten, um diese zu reduzieren.

Do: Ziele setzen

Welche Ziele verfolgen Sie an Ihrem Arbeitsplatz? Sind diese Ziele für Sie erstrebenswert und auch erreichbar? Unerreichbare Zielen hinterher zu laufen ist Zeitverschwendung. Bleiben Sie besser realistisch. Das ist auch positiv für Ihre Motivation. Ziele gut zu formulieren ist aber manchmal nicht so einfach. Dabei hilft Ihnen die SMART-Regel.

Do: Priorisieren

„Frau Kranz, ich habe so viel zu tun, ich weiß gar nicht mehr, wie ich das alles schaffen soll!“ Diesen Satz höre ich in meinen Arbeitsplatzcoachings immer wieder. Ich antworte dann mit einer Gegenfrage: „Konzentrieren Sie sich auf die wirklich wichtigen Aufgaben?“

Häufig ist liegt die Ursache des Problems darin, dass sich der Mitarbeiter auf die dringenden Aufgaben stürzt, die aber gar nicht wichtig sind. Um Ihre Aufgaben besser priorisieren zu können, sollten Sie das Eisenhower-Prinzip kennen.

Do: Pufferzeiten einplanen

Ich habe schon oft gedacht „Ach, das hast du schnell erledigt.“ Aber dann ist es doch anders gekommen. Es gab Probleme, die ich vorher nicht gesehen habe, etwas ist komplizierter, als gedacht oder ich habe mich tatsächlich einfach verschätzt.

Damit ich nicht mehr unter Zeitdruck gerate, plane ich immer Pufferzeiten ein. Ich stopfe also meinen Arbeitstag nicht voll mit Terminen und Aufgaben, sondern lasse bewusst Zeit dazwischen frei. – Es passiert ja immer etwas Unvorhergesehenes.

Pufferzeiten sind auch ein wichtiges Element der ALPEN-Methode, die ich in einem Video erkläre.

Do: Weniger perfekt sein

Wenn ich Ihnen die Frage stelle, was besser ist: Ein Arbeitsergebnis perfekt, aber unpünktlich oder pünktlich, aber nur gut abzuliefern. Für welche Variante würden Sie sich entscheiden?

Wir sind alle bemüht, unsere Aufgaben zu 100 Prozent zu erledigen. Aber es kostet sehr viel Zeit, diese Perfektion zu erreichen. Diese Erkenntnis kommt aus dem Pareto-Prinzip.

Was Sie tun können, zeige ich Ihnen in der kleinen Artikel-Serie „Perfektionismus vermeiden„, die mit „Gut statt perfekt“ beginnt.

Do: Bearbeitungszeit festlegen

Die Dinge brauchen so lange, wie sie brauchen.

Stimmt nicht. Vielleicht kennen Sie das auch? Wenn man eine Aufgabe auf den letzten Drücker erledigt, dann geht es ganz schnell. Wenn man genügend Zeit gehabt hätte, dann hätte es viel länger gedauert.

Mein Tipp: Um sich selbst davor zu schützen, dass die Bearbeitung von Aufgaben ausufert, Sie aber trotzdem nicht alles auf den letzten Drücker erledigen, legen Sie vorab die Bearbeitungszeit fest.

Vielleicht hilft Ihnen dabei die Pomodoro-Technik.

Don’t: Morgens als erstes Mails lesen

Was machen Sie, wenn Sie morgens ins Büro kommen? PC anschalten, Kaffee holen und erstmal die neuen Mails lesen? Ich wette, wenn Sie dann das nächste Mal auf die Uhr schauen, ist es bereits Mittagszeit und Sie ärgern sich, weil Sie noch nichts geschafft haben.

Warum Sie weniger schaffen, wenn Sie morgens als erstes Ihre Mails lesen und was Sie stattdessen tun sollten, erkläre ich in diesem Artikel: Machen Sie doch mal etwas anders

Don’t: An unwichtigen Besprechungen teilnehmen

Insbesondere in großen Unternehmen gibt es dieses Phänomen: Es finden Besprechungen statt, nur damit sich die Führungskräfte einmal mehr über verschiedene Themen ausgetauscht haben. Der Hauptgrund daran teilzunehmen, ist das „eigene Gesicht zu zeigen“, damit man als wichtig wahrgenommen wird. Ein wirkliches Ziel und Ergebnisse werden dabei nicht erreicht. Es läuft eher nach dem Motto: „Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem.“

Besprechungen, zu denen vorab keine Agenda verschickt wird, es keinen roten Faden gibt und keine Ergebnisse erzielt werden, können Sie sich sparen. Dafür ist Ihre Zeit zu kostbar.

In solchen Fällen reicht es vollkommen aus, hinterher das Protokoll zu lesen.

Don’t: Aufgaben vor sich her schieben

Unangenehme Aufgaben schiebt man gerne vor sich her. Mir passiert das auch manchmal. Und was passiert dann? Ich beschäftige mich tagelang gedanklich mit dem Thema und es raubt mir Energie. Wer bereits viele Dinge angesammelt hat, dem empfehle ich einen Aufschieberitis-Tag einzulegen. Möglichkeiten, Aufschieberitis anzupacken finden Sie in diesem Video: Aufschieberitis

Don’t: Zu allem „Ja“ sagen

Stress entsteht, wenn Sie „Ja“ sagen, obwohl Sie eigentlich wissen, dass Sie „Nein“ sagen müssten.

Es hört sich vielleicht komisch an, aber vielen Menschen fällt es schwer, am Arbeitsplatz „Nein“ zu sagen. Die Gründe dafür sind vielfältig: Man will freundlich sein, höflich, hilft gerne, möchte beliebt sein, oder hat Angst vor negativen Konsequenzen.

Besser wäre es, auf sich selbst zu achten und Grenzen zu setzen, um Überforderung vorzubeugen. Eine einfache Methode stelle ich Ihnen hier (klick) vor.

Don’t: Multitasking

Unterliegen Sie auch noch dem Irrglauben, dass Sie mehr schaffen, wenn Sie mehrere Dinge gleichzeitig tun? Multitasking hat aus meiner Sicht mehr mit hektischen Aktionismus zu tun, als mit effizientem Arbeiten. Mehr dazu hier: Single-Tasking

Don’t: Alles nur per Mail klären

5.000 oder 10.000 E-Mails im Posteingang, das sehe ich bei meinen Seminarteilnehmern immer wieder. 50 bis 100 neue Mails pro Tag ist auch keine Seltenheit mehr. Woher kommt das? Es wird alles nur noch per Mail geklärt.

Das hat auf dem ersten Blick Vorteile: Ich kann mein Anliegen loswerden, unabhängig davon, ob der Andere gerade Zeit hat. Außerdem kenne ich einige Unternehmen, bei denen die Mitarbeiter das Gefühl haben, immer alles dokumentieren und nachweisen zu müssen.

Aber meine Beobachtung ist: In E-Mails kommt es schnell zu Missverständnissen, da die Zwischentöne fehlen oder Texte unterschiedlich interpretiert werden. Besser wäre es, miteinander zu sprechen. So können Missverständnisse einfacher vermieden werden.

Ein weiterer Aspekt: Wer viel schreibt, bekommt auch viele Antworten. Überlegen Sie sich also bitte genau, welche Empfänger Sie ins An-Feld und in Kopie setzen und reduzieren Sie die Verteiler auf ein notwendiges Minimum.

Gehen Sie auch bitte nicht davon aus, dass jeder Kollege Ihren Text sofort liest. Oft fehlt dafür die Zeit. Um Kleinigkeiten schnell im Team zu besprechen oder Informationen weiterzugeben, empfehle ich Ihnen Stehungen.

Dos und Don’ts eines guten Zeitmanagements im Überblick

Aufschieberitis: was Sie dagegen tun können

Aktenstapel getragen

Im letzten Artikel habe ich über die Ursachen von Aufschieberitis geschrieben. Heute möchte ich Ihnen ein paar Tipps geben, wie Sie zukünftig die wichtigen Aufgaben rechtzeitig angehen können.

  • setzen Sie sich realistische Ziele
  • unterteilen Sie große/umfangreiche Aufgaben in kleinere Teilschritte
  • überlisten Sie sich, indem Sie bewußt eine frühe Deadline setzen
  • planen Sie Ihre Aufgaben konkret ein, d.h. legen Sie genau fest, an welchem Tag Sie sie erledigen wollen
  • halten Sie sich an Ihre Aufgabenplanung
  • belohnen Sie sich, wenn Sie einen Teilschritt erreicht haben

Aufschieberitis

Frau am Schreibtisch verzweifelt

Kennen Sie das auch? Statt an einem wichtigen Projekt weiterzuarbeiten, beantworten Sie lieber erstmal unwichtige Mails. Statt eine umfangreiche Auftragsbestätigung zu schreiben, machen Sie erstmal Ihre Ablage.

Aufschieber sind nicht einfach faul, vielmehr haben Sie Mühe, die Prioritäten richtig zu setzen. Es werden erstmal unwichtigere Dinge erledigt, statt die wichtigen Aufgaben anzufangen. Denn das verschafft ein schnelles Erfolgserlebnis.

Aufschieberitis hat verschiedene Ursachen. Eine davon ist Perfektionismus. Betroffene verschieben die Aufgaben immer wieder, aus Angst, den hohen Ansprüchen nicht genügen zu können.

Ein anderer Grund fürs Aufschieben ist die Aufgabe selbst, die keinen Spaß macht, oder die Annahme, nur unter Druck wirklich gute Arbeit abliefern zu können. Dabei ist das meistens eine Art Selbstbetrug: wenn das Resultat nicht gut genug ist, dann hat man die Ausrede, zu spät angefangen zu haben.

Was Sie gegen Aufschieberitis tun können, erfahren Sie im nächsten Artikel.

Perfektionismus vermeiden: freuen Sie sich

menschen jubeln

Gehören Sie zu den Menschen, die übertrieben selbstkritisch sind? Dann ist das vielleicht die Ursache dafür, dass Sie ständig gestresst sind und weniger Lebensfreude haben.

Freuen Sie sich doch besser über Ihre Erfolge. Seien Sie zufrieden mit sich selbst. Auch den erfolgreichen Abschluss eines Projektes sollten Sie mit allen Projektmitgliedern feiern.

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Perfektionismus vermeiden: reagieren Sie gelassen auf Fehler

problem analyse lösung

Wo gearbeitet wird, werden auch Fehler gemacht.

Das gilt auch für Sie selbst. Geben Sie eigene Fehler offen zu und reagieren Sie angemessen auf die Fehler anderer.

Natürlich müssen Fehler behoben und korrigiert werden. Es bringt aber weder Sie selbst, noch Ihre Mitarbeiter weiter, wenn Sie sich lange über Fehler ärgern. Im Gegenteil. Ärger und darauf resultierender Frust bindet Ihre Energien und demotiviert Ihre Mitarbeiter.

Schauen Sie sich doch mal die Dinge an, die falsch gelaufen sind. Vielleicht können Sie grundsätzliche Probleme in den Prozessen feststellen und diese ändern. Sie sollten jedenfalls versuchen, aus Fehlern zu lernen.

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Perfektionismus vermeiden: Aufgaben delegieren und Mitarbeitern vertrauen

Leadership

Müssen Sie alle wichtigen Arbeiten im Betrieb selbst übernehmen, weil niemand sonst dazu in der Lage ist?

Dann sollten Sie lernen, Aufgaben an Ihre Mitarbeiter zu delegieren und ihnen zu vertrauen. Dazu gehört auch, sich die Qualifikationen der Mitarbeiter genau anzusehen. Wer sollte an welcher Schulung teilnehmen? Wer muss in welche Aufgabe eingearbeitet werden? Nehmen Sie sich danach ausreichend Zeit, um die Aufgaben zu delegieren.

Wenn Sie immer alles selbst machen, werden Sie voraussichtlich innerhalb kurzer Zeit vollkommen überlastet sein. Und das ist weder für Sie persönlich, noch für den Betrieb gesund.

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Perfektionismus vermeiden: Großzügigkeit gegenüber sich und anderen

Teeküche

Sie verlangen von sich selbst Perfektion ab. Und Ihr Umfeld sollte bitteschön auch so sein?

Besser ist es, wenn Sie gegenüber sich selbst ein bisschen großzügiger sind. Dann reagieren Sie auch gelassener auf fehlende Perfektion bei anderen.

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Perfektionismus vermeiden: nicht übertrieben detailliert planen

viele To-Do-Listen

Nicht, dass wir uns falsch verstehen. Sie sollen natürlich Ihre Arbeit und die Aufgaben planen. Ich bin ein großer Freund von Checklisten und To-Do-Listen. Planung ist gut und notwendig.

Aber wer übertrieben detailliert plant, lässt nicht genug Freiraum, um flexibel auf eventuelle Veränderungen reagieren zu können. Außerdem benötigt eine sehr detaillierte Planung sehr viel Zeit. Zeit, die Sie für andere wichtigere Dinge nutzen könnten.

Ich selbst habe z.B. die Erfahrung gemacht, dass es sich nicht lohnt, Projekte mit einem spezialisierten Tool, wie MS-Project zu planen. Natürlich muss man Projekte ordentlich planen. Aber lohnt es sich wirklich, die Arbeitszeiten der Projektmitglieder zu erfassen, mit allen Urlaubstagen und wann sie andersweitig ausgelastet sind? Als ich einmal in verschiedenen Projekten gleichzeitig tätig war, stellte ich fest, dass ich für eine bestimmte Woche von zwei Projekten so verplant wurde, dass ich nur dadurch zu 150% ausgelastet war. Als ich daraufhin den einen Projektleiter gefragt habe, was wir denn nun tun könnten, sagte der nur: „… das klappt schon…“. Auch mein Vorgesetzter sah kein Anlass zum Handeln. Natürlich war es dann später kein Problem, weil ich Aufgaben verschoben habe, aber ich habe mich gefragt, warum alle dieses Tool aufwändig pflegen, wenn dann doch keine Schlüsse daraus gezogen werden.

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Perfektionismus vermeiden: setzen Sie sich realistische Ziele

Daumen hoch

Niemand ist perfekt! Nur selten erreichen Menschen tatsächlich Perfektion. Und dann in der Regel nur in einem Bereich.

Der Aufwand dieses Niveau zu erreichen ist sehr hoch. Und es kostet viel Kraft und Zeit, diesen Level zu halten.

Darum sollten Sie nicht danach streben, perfekt zu sein. Seien Sie lieber kompetent und einmalig. Seien Sie normal und setzen Sie sich realistische Ziele. Diese zu erreichen ist meist einfacher und weniger frustrierend.

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Perfektionismus vermeiden: Gut statt perfekt

Laptop mit Kaffee

Passiert es Ihnen auch immer wieder, dass Sie viel zu viel Zeit damit verbringen, eine Präsentation fertigzustellen, sie wirklich perfekt zu machen? Oder einen Kundenbrief erstellen und immer wieder an den Formulierungen feilen? Überprüfen Sie die Aufgaben, die Sie an Mitarbeiter delegiert haben, ständig bis ins Detail?

Gehören Sie auch zu den Menschen, die immer alles perfekt erledigen wollen?

Dann verschwenden Sie vielleicht viel Zeit damit, die Sie gut für andere Aufgaben nutzen könnten. Aber wo ist die Grenze zwischen gut und perfekt? Es hängt sicherlich viel von der Situation ab. Aber einige typische Beispiele sind:

  • statt Pünktlichkeit bis auf die Sekunde würde eine generelle Pünktlichkeit ausreichen
  • statt einem übertriebenen Ordnungssinn und stundenlanges Aufräumen würde eine übersichtliche Ordnung ausreichen
  • ein Pflichtbewusstsein, das auch dort Pflichten sieht, wo keine bestehen
  • zwanghaftes Bedürfnis, Fehler zu vermeiden
  • zwanghaftes Überprüfen oder Nachbearbeiten von bereits erledigten Tätigkeiten

Wie Sie Perfektionismus vermeiden können werde ich Ihnen in einer kleinen Serie in den kommenden Tagen vorstellen.

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