To-Do-Liste

In der heutigen hektischen Welt ist effektives Zeitmanagement entscheidend, um den Anforderungen des Alltags gerecht zu werden. Eine Methode, die dabei unterstützen kann, ist die ALPEN Methode. Entwickelt von Prof. Dr. Lothar Seiwert, ein Experte für Zeit- und Selbstmanagement, bietet diese Methode einen strukturierten Ansatz, um den Arbeitstag zu organisieren und die Effizienz zu steigern. In diesem Blog-Artikel werfen wir einen detaillierten Blick auf die ALPEN Methode und wie sie in verschiedenen Arbeitsbereichen angewendet werden kann.

Kennen Sie schon die ALPEN-Methode?

Sie können diese Methode sowohl für die Planung und Überprüfung Ihrer eigenen Aufgaben nutzen, als auch für Ihre Projektarbeit.

Die einzelnen Buchstaben stehen für verschiedene Vorgehensweisen.

Was ist die ALPEN Methode?

Die ALPEN Methode ist eine Akronym für Aufgaben, Länge, Pufferzeiten, Entscheidungen und Nachkontrolle. Jeder Buchstabe repräsentiert einen wichtigen Aspekt des Zeitmanagements, der dazu beiträgt, Aufgaben systematisch zu strukturieren und den Fokus auf das Wesentliche zu legen.

Die ALPEN Methode im Detail:

  1. Aufgaben (A): Zuerst sollten Sie Ihre Aufgaben auflisten. Hierbei ist es wichtig, dass Sie die Aufgaben möglichst vollständig erfassen. Ich weiß natürlich auch, dass insbesondere in Projekten dies am Anfang noch sehr schwer ist. Aber auch wenn später noch Aufgaben hinzu kommen, können Sie die ALPEN-Methode weiterhin anwenden.
    • Identifikation der wichtigsten Aufgaben des Tages.
    • Priorisierung nach Dringlichkeit und Wichtigkeit.
    • Klare Definition von Zielen für jede Aufgabe.
  2. Länge (L): Im zweiten Schritt sollten Sie die Länge der Aufgaben einschätzen. Dabei geht es um die reine Bearbeitungszeit. Dies ist manchmal nicht so einfach, insbesondere wenn es sich um eine neue Aufgabe handelt, Sie also noch keine Erfahrung haben, wie lange die Bearbeitung dauern wird.
    • Schätzung der Zeitdauer, die für jede Aufgabe benötigt wird.
    • Realistische Planung der Arbeitszeit.
    • Aufteilung langer Aufgaben in kleinere, handlichere Abschnitte.
  3. Pufferzeiten (P): Daher ist der dritte Schritt so wichtig: Pufferzeiten einplanen. Dies schützt Sie davor, in Zeitnot zu geraten und lässt auch Raum für Unvorhergesehenes.
    • Einplanung von Pufferzeiten zwischen den Aufgaben.
    • Flexibilität für unvorhergesehene Ereignisse oder Unterbrechungen.
    • Vermeidung von Zeitdruck und Stress.
  4. Entscheidungen (E): Wenn Sie nun Ihre Aufgabenliste ansehen, sollten Sie entscheiden, was wichtig ist. Dabei kann Ihnen das von mir bereits vorgestellte Eisenhower-Prinzip helfen. Planen Sie nun Ihre Aufgaben der Wichtigkeit nach in Ihren Arbeitsalltag ein. Auch dabei kann Ihnen die von mir bereits vorgestellte 40:60-Regel sicherlich helfen.
  5. Nachkontrolle (N): Zum Schluss sollten Sie regelmäßig überprüfen, welche Aufgaben erledigt sind und noch offene Aufgaben neu einplanen.
    • Überprüfung der erledigten Aufgaben am Ende des Tages.
    • Reflexion über erreichte Ziele und Verbesserungsmöglichkeiten.
    • Anpassung der Planung für den nächsten Tag.

Tatsächlich funktioniert die ALPEN-Methode wie ein immerwährender Kreislauf. Denn es kommen immer wieder neue Aufgaben hinzu, andere verschieben sich, die Prioritäten ändern sich usw.

Anwendungsbeispiele der ALPEN Methode

Projektmanagement:

  • Aufgaben: Klare Definition der Projektziele und Priorisierung der Aufgaben.
  • Länge: Schätzung der Zeit für jede Projektphase und Aufteilung in Meilensteine.
  • Pufferzeiten: Einplanung von Pausen und flexiblen Zeitblöcken für unerwartete Herausforderungen.
  • Entscheidungen: Schnelle Entscheidungen, um den Projektfluss aufrechtzuerhalten.
  • Nachkontrolle: Tägliche Überprüfung des Projektfortschritts und Anpassung des Plans.

Vertrieb:

  • Aufgaben: Identifikation und Priorisierung von Verkaufszielen und Kundengesprächen.
  • Länge: Realistische Einschätzung der Zeit für die Vorbereitung von Verkaufspräsentationen und Kundenterminen.
  • Pufferzeiten: Einplanung von flexiblen Zeiten für kurzfristige Kundengespräche oder unvorhergesehene Anfragen.
  • Entscheidungen: Schnelle Entscheidungen in Bezug auf Rabattangebote oder Kundenanfragen.
  • Nachkontrolle: Tägliche Überprüfung des Verkaufsfortschritts und Anpassung der Strategien bei Bedarf.

Personalabteilung:

  • Aufgaben: Identifikation und Priorisierung von Personalentwicklungszielen und Recruiting-Aktivitäten.
  • Länge: Realistische Schätzung der Zeit für Vorstellungsgespräche und Schulungsmaßnahmen.
  • Pufferzeiten: Einplanung von Pausen zwischen intensiven Recruiting-Phasen und flexiblen Zeiten für kurzfristige Personalangelegenheiten.
  • Entscheidungen: Schnelle Entscheidungen in Bezug auf Neueinstellungen oder Mitarbeiterentwicklungspläne.
  • Nachkontrolle: Regelmäßige Überprüfung der Personalziele und Anpassung der Personalstrategien.

Buchhaltung:

  • Aufgaben: Identifikation und Priorisierung von Buchführungsaufgaben, Steuerfristen und Finanzanalysen.
  • Länge: Realistische Schätzung der Zeit für die Erstellung von Finanzberichten und Steuerdokumenten.
  • Pufferzeiten: Einplanung von Zeitreserven für unerwartete finanzielle Prüfungen oder kurzfristige Anfragen.
  • Entscheidungen: Schnelle Entscheidungen in Bezug auf finanzielle Prioritäten oder Investitionen.
  • Nachkontrolle: Regelmäßige Überprüfung der finanziellen Ziele und Anpassung der Buchhaltungsstrategien.

Abteilungsleitung:

  • Aufgaben: Identifikation und Priorisierung der strategischen Ziele der Abteilung.
  • Länge: Realistische Schätzung der Zeit für Meetings, Strategieplanung und Teamführung.
  • Pufferzeiten: Einplanung von flexiblen Zeiten für unvorhergesehene Abteilungsprobleme oder wichtige strategische Diskussionen.
  • Entscheidungen: Schnelle Entscheidungen in Bezug auf Abteilungsrichtlinien oder Ressourcenallokation.
  • Nachkontrolle: Regelmäßige Überprüfung der Abteilungsziele und Anpassung der Führungsstrategien.

Fazit

Die ALPEN Methode bietet eine klare und strukturierte Herangehensweise an das Zeitmanagement. Indem man Aufgaben identifiziert, ihre Länge realistisch einschätzt, Pufferzeiten einplant, klare Entscheidungen trifft und am Ende des Tages eine Nachkontrolle durchführt, kann man nicht nur effizienter arbeiten, sondern auch Stress und Zeitdruck reduzieren. Egal, ob im beruflichen Bereich oder im persönlichen Leben, die ALPEN Methode ist eine wertvolle Ressource, um die täglichen Herausforderungen erfolgreich zu meistern und den Weg zu mehr Effizienz und Zufriedenheit zu ebnen.

Weitere hilfreiche Tipps für eine bessere Selbstorganisation habe ich in diesem Artikel zusammengefasst: Selbstorganisation als Schlüssel zum Erfolg