In einem PowerPoint-Seminar wurde ich von einer Teilnehmerin gefragt, wie sie Folien gestalten kann, die auf eine Rot-Grün-Sehschwäche Rücksicht nimmt.
In diesem Beitrag zeige ich Ihnen 4 Möglichkeiten, für Diagramme und Tabellen.
Farbenblindheit – was ist das?
Bei einer schweren Farbblindheit werden rot und grün als braun wahrgenommen.
Betroffen sind ca. 10% der Menschen, wobei es auch viele Fälle gibt, bei denen diese Sehschwäche nicht so stark ausgeprägt ist und die durchaus die Farben Rot und Grün unterscheiden können.
Was oft vergessen wird: Auch Violett und Blau können nicht unterschieden werden, da das Violett aus Blau und Rot gemischt wird. Somit werden beide Farben als Blau wahrgenommen.
Wenn Sie in Ihrer PowerPoint-Präsentation darauf Rücksicht nehmen möchten, bedeutet das aber nicht, dass Sie die Farben Rot und Grün gar nicht mehr verwenden dürfen.
Die Lösung
Sie können in Ihren Folien diese beiden Farben verwenden, um z.B. grün für etwas Positives und rot für etwas Negatives zu nutzen, es darf aber nicht nur die Farbe sein, mit der Sie dies darstellen.
Möglichkeit 1: Muster
Bei einer Säulengrafik können Sie die beiden Datenreihen zusätzlich zu den Farben mit Mustern formatieren.
Markieren Sie dafür eine Datenreihe und klicken mit der rechten Maustaste darauf.
Wählen Sie dann im Kontextmenü „Datenreihe formatieren„.
Wechseln Sie zum Punkt „Füllung“ und wählen „Musterfüllung„.
Wählen Sie für beide Datenreihen unterschiedliche Muster aus, die sich gut unterscheiden.
Möglichkeit 2: Symbole
In einer Tabelle sollten Sie nicht die Zellen in Rot oder Grün füllen.
Fügen Sie stattdessen Symbole ein. Dies können Haken, Pfeile oder Smileys sein. Diese Symbole können Sie auch in den Farben Rot und Grün formatieren, aber das Symbol an sich unterstützt die Aussage.
Fügen Sie dafür ein Textfeld ein.
Wechseln Sie dann zum Reiter „Einfügen“ und klicken auf die Schaltfläche „Symbol„.
Wählen Sie ein entsprechendes Symbol aus. Formatieren Sie es dann in der gewünschten Schriftfarbe.
Möglichkeit 3: hell/dunkel
Wer eine Rot-Grün-Sehschwäche hat, kann aber helle und dunkle Farben unterscheiden.
Wenn Sie also statt Rot und Grün in der gleichen Farbintensivität, einfach ein helles Grün und ein Dunkelrot nutzen, sehen die betroffenen Personen ein helles und dunkles braun. Somit ist die Aussage Ihres Diagramms trotzdem erkennbar.
Möglichkeit 4: Bereiche trennen
Dies lässt sich ganz leicht bei positiven und negativen Werten erreichen.
In einem Säulen- oder Balkendiagramm färben Sie die positiven Werte Grün ein und die negativen Rot.
Auch wenn für die Menschen mit Farbblindheit alle Balken braun erscheinen, können die Werte anhand der Null-Linie erkannt werden.
Am einfachsten geht dies, indem Sie die Balken markieren und mit der rechten Maustaste darauf klicken.
Nun wählen Sie bei Füllung „Invertieren, falls negativ„.
Bei den Farben geben Sie rot und grün ein.
Fazit
Sie dürfen in Ihren PowerPoint-Präsentationen weiterhin die Farben Rot und Grün und auch Violett und Blau verwenden. Nutzen Sie einfach zusätzlich weitere Unterscheidungsmerkmale, damit alle Menschen Ihre Inhalte gut verstehen können.
Meike Kranz ist seit 2006 als Expertin für Büroorganisation tätig und hat seitdem in firmeninternen Seminaren und Online-Kursen mit großem Erfolg bereits über 1000 Teilnehmern gezeigt, wie sie effizienter und effektiver arbeiten können. In praxisnahen und sofort umsetzbaren Tipps zeigt sie, wie man sich in Papier- und Dateiablage, E-Mail-Bearbeitung und täglichen Arbeits-Prozessen perfekt organisiert und dadurch bis zu 50% Zeit einsparen kann.
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